Thelocactus leucacanthus var. Schmollii Werdermann, Blüh. Kakt. and. Sukk. Pfl. 3: Taf. 160 (1939).
Simplex vel basi proliferans, costis ca 12 fere in tubercula dissolutis, aculeis radialibus ca 13—19, radiantibus vel paullum appressis, griseis, ca 1—1,5 cm longis, centralibus solitariis, porrectis, crassioribus; floribus e sulcis areolarum juvenilium
oriuntibus, kermesinis, squamatis, stylo pallido, stigmatibus ca 13—15, flavidulis
Heimat: Mexiko, genauerer Fundort mir nicht bekannt
Die auf Tafel 160 abgebildete Pflanze wurde von Herrn Schmoll, Mexiko, 1937 an den Botanischen Garten Berlin- Dahlem geschickt,
wo sie im Juni 1938 farbig anfgenommen wurde
Abbildung ungefähr der natürlichen Größe entsprechend
Wichtigste Merkmale: Körper kugelig bis kurz zylindrisch, etwa 8 cm hoch und etwa 6,5 cm in Durchmesser, am Grunde ziemlich reichlich sprossend, am Scheitel etwas abgeflacht, von kurzem, gelblichem Wollfilz locker geschlossen und von gelblichen Stacheln bedeckt. Körperfarbe mattgrün bis hell graugrün. Rippen etwa 12, fast gerade
herablaufend, durch scharfe Furchen seitlich getrennt, etwa 7—10 mm hoch, am Rist gerundet, durch Querfurchen
ziemlich tief in reihenweise zusammenhängende Warzen gegliedert. Areolen etwa 1—1,5 cm voneinander entfernt,
länglich, in der Jugend mit kurzem, gelblichweißem Wollfilz, bald völlig verkahlend, rückwärts in eine kurze, aber
deutliche, zunächst filzige, dann kahle Furche verlängert. Randstacheln etwa 13—19, strahlenförmig ausgebreitet
und etwas zum Körper gebogen, weißgrau, am Grunde bräunlich, pfriemlich-nadeiförmig, etwa 1—1,5 cm lang, die
obersten meist etwas länger als die anderen und fast mittelstachelähnlich. Ein Mittelstachel, etwas stärker, aber
meist nur wenig länger als die Randstacheln, gerade vorgestreckt, stechend, am Grunde verdickt.
Bluten im ganzen etwa 4 cm lang, aus kurzen Furchen junger Areolen in der Nähe des Scheitels entspringend,
Fruchtknoten klein, etwa 6—7 mm im Durchmesser, ziemlich rundlich, sattgrün, mit einigen breiten, hell berandeten,
kahlen Schuppen, die meist am oberen Teil des Fruchtknotens sitzen. Röhre kurz trichterförmig bis fast schüsselförmig verbreitert, nur etwa 5—6 mm lang, innen bis fast zum oberen Rande dicht mit Staubblättern ausgekleidet,
außen grünlich mit halbmondförmigen, olivgrünlichen, hell berandeten, in den Achseln kahlen Schuppen ziemlich
dicht besetzt. Hüllblätter etwa 2,7 cm lang, 4 mm breit, oben zugespitzt und etwas zackig, karminviolett mit seidigem
Glanz. Staubfäden blaßgelblich. Beutel dottergelb. Griffel etwa 15 mm lang, cremefarben, mit 13—15 etwa 5 mm
langen, pinselförmig stehenden, blaßgelben Narbenstrahlen, die längsten Staubblätter etwas überragend.
Die hier beschriebene und abgebildete Pflanze gehört zweifellos in die nächste Verwandtschaft von Th. leucacanthus, zu der ich sie vorläufig als Varietät gestellt habe. Vielleicht handelt es sich auch um eine selbständige Art,
die dann Thelocactus Schmollii Werd. heißen muß. Im Jahre 1937 schickte mir Herr Schmoll, Mexiko, eine Anzahl
einander sehr ähnlicher, aber in der Bestachelung etwas voneinander abweichender Pflanzen, die jedoch, soweit
bisher hier beobachtet, in den Blüten wenig Unterschiede aufweisen. Die Blüten sind karminrot im Gegensatz zu den
gelblichweißen des leucacanthus. Das starke Nachlassen der Bestachelung im Neutrieb, das bei unseren älteren Stücken
von leucacanthus eintritt, ist bei den Schmollschen Importen bisher noch nicht festzustellen, trotzdem sie sich gut
im Trieb befinden. Es wird aber längerer Beobachtung bedürfen, um den Wert und vor allem auch die Konstanz
der Abweichungen einigermaßen sicher festlegen zu können.
Der Artname leucacanthus bedeutet weißstachelig, der Varietät- (bzw. Art-) Name Schmollii bezieht sich auf den
Entdecker der Pflanze.