Thelocactus krainzianus Oehme, Beitr. Sukk-Kunde Pflege 1 (1940).


   Globosus, 8 cm altus, 6 cm Ø, simplex dein proliferans, costis 8 in mamillis 2-3 cm longis dissolutis, aculeis radialibus 10-13, porrectis, usque ad 4,5 cm longis, centralibus solitariis usque ad 5,5 cm longis; ovario squamoso glabro, floribus 5,5-6 cm altis, 8,5-9 cm latis, clare violaceis splendidisque, petalis interiorbus acutis et paulum fimbriatis.

   Kugelig, durch Sprossung polsterbildend, glatt und etwas glänzend graugrün. Das vorliegende Origirialstück 8 cm hoch, 6 cm Ø, am Grunde etwas verkorkt. Rippen 8, mit spiralig gestellten, etwas gestutzten, 2 bis 3 cm langen Warzen. Letztere kegeligrund, am Grunde mit einem deutlich sichtbaren, nach vorn abgespitzten Höcker versehen, welcher sich durch einen bzw. zwei Einschnitte im Ruhezustand der Pflanze einfaltet. Randstacheln 10 bis 13, abstehend, bis 4,5 cm lang, rund, am Grunde etwas keulig, die untersten etwas kürzer als die oberen und etwas abgeflacht. Mittelstacheln einer, bis 5,5 cm lang, alle Stacheln im Neutrieb hellgrau, am Grunde rötlich, später vergrauend. Blüten aus den etwas verlängerten Areolen (unmittelbar hinter dem Stachelbündel), ganze Länge 5,5 cm bis 6 cm. Breite bei völliger Öffnung 8,5 bis 9 cm. Der Fruchtknoten ist kugelig, matt ölig-grün, auf Lücke beschuppt, die Schuppen sind hellgerandet und mit einem etwas dunkleren, rötlich-violetten, in einem Spitzchen ohne Stachel auslaufenden Mittelstreif versehen, welcher sich auch auf den verlängerten Hüllblättern fortsetzt. Die Blütenblätter sind hellviolett-glänzend, die äußeren oblong, die inneren spitz auslaufend und am oberen Teile etwas gefranst. Der Stempel ist hellfleischfarbig mit 8 rahmfarbenen Narben. Fäden reichlich, gelblich-weiß und bis an die Narben reichend. Pollenstäbchen gelb. Samen matt-schwarz, nierenförmigrund-nabelig, und füllen bis zum 2. Drittel die Frucht, welche mit den Blattresten an der Areole vertrocknet, bei völliger Reife sich ablöst und aus schiefer Öffnung die Samen freigibt.

   Die Pflanze blühte erstmalig bei mir am 14. Juli 1938. Sie stammt aus Mexiko, wo sie von Frau Schmoll gesammelt wurde, genauer Standort noch unbekannt. Sie steht dem Thelocaclus tulensis (Pos. 1853) Br. u. R. nahe, unterscheidet sich jedoch deutlich schon durch die lange Bestachelung, die auffallend schöne große Blüte und die schlankeren und spitzeren Warzen. Die Blütenbeobachtung machte ich an einem gepfropften Originalsproß (etwa zweijährig). Die Originalpflanzc ist etwa 1935 oder 1936 eingeführt und vermutlich als Ects. tulensis Pos. nach hier gesandt worden.

   Ich benenne die Pflanze zu Ehren des Herrn Präsidenten der Schweizer Kakteenfreunde, Herrn Hanns Krainz.